Treppenhaus der Cumberlandschen Galerie

Das aufwändig gestaltete historistische Treppenhaus mit dreiläufiger Treppe, gusseisernen Stützen, breiten Stufen und Fliesenfußboden ist der Überrest eines ehemaligen Museumsbaus, der im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Das Galeriegebäude sollte nach Überlegungen von 1881 als Erweiterung des Museums für Wissenschaft und Kunst (heute Künstlerhaus) die Gemäldesammlung von König Georg V. von Hannover, die „Hausmannsche Sammlung“ und Gemälde älterer und zeitgenössischer Maler aus welfischem Kunstbesitz unter einem Dach zu vereinen. Auftraggeber für den Bau des Galeriegebäudes war der letzte Kronprinz zu Hannover: Ernst-August zu Braunschweig-Lüneburg, der gleichzeitig auch der Herzog von Cumberland war. Die daher so benannte „Cumberlandsche Gemäldegalerie“ sollte als Teil des Museumscarrées mit der Museumsinsel im damals preußischen Berlin konkurrieren können, womit Ernst August vermutlich auch seinen Thronanspruch verdeutlichen wollte.

Der dreieinhalbgeschossige rote Backsteinbau war kirchenähnlich in Schiff, Chor und Apsis unterteilt, in Kolossalordnung verbinden Lisenen noch heute den Sockel des Kellergeschosses mit der Zwerchgalerie unter dem Dach. Das gut erhaltene Treppenhaus liegt am westlichen Ende. Hohe Rundbogenfenster belichten den Innenraum, der heute für Theateraufführungen, Konzerte und Clubabende genutzt wird. Das besondere Raumerlebnis ergibt sich v.a. aus der überaus beeindruckend überkommenen Innenausstattung.

Das Treppenhaus in der Cumberlandschen Galerie und ihre Geschichte ist hier ausführlich beschrieben.

Und im Denkmalatlas Niedersachsen finden Sie den Artikel HörMal! – Die UNESCO City of Music Hannover und ihre Denkmale zu den Musik-Denkmalen des Projekts.

Bauzeit: 1883/84, Architekt: Otto Goetze, Foto: C. Wehrstedt, NLD