20/5/2025
Papierophon 16.00 Uhr
Führung 16.15 Uhr
Konzert 18.00 Uhr
Geburtstagskonzert zur Erinnerung an den Grammophon- und Schallplattenerfinder Emil Berliner
Am 20. Mai 1851 wurde Emil Berliner in Hannover geboren. Er gilt als Erfinder der Schallplatte und des Grammophons. Zwar wanderte er als junger Mann in die USA aus, kehrte jedoch seit den 1880er-Jahren mehrfach zurück und gründete hier schließlich auch 1898 die Deutsche Grammophon-Gesellschaft.
Wir nehmen Berliners Geburtstag zum Anlass für ein ganz besonderes Konzert in unserer Reihe »HörMal!« auf dem Jüdischen Friedhof An der Strangriede, auf dem sich mehrere Grabstätten der Familie Berliner befinden. Damian Marhulets (Elektronik) und Anouchka Hack (Cello) spielen in der Trauerhalle ihr von Musik 21, dem Dachverband der niedersächsischen Initiativen für zeitgenössische Kunstmusik, gefördertes Programm.
Während der Veranstaltung und zu Ehren Emil Berliners wird außerdem die im Rahmen des Projekts entstandene Schallplatte vorgestellt. Exklusiv auf Vinyl finden sich die Stücke Afterglow von Damian Marhulets featuring Anouchka Hack und ein Stück der Schwestern Anouchka und Katharina Hack sowie ein Solostück der Pianistin und künstlerischen Leiterin der Reihe, Marina Baranova. Eigens für das Projekt »HörMal!« hat Matthias Brodowy seinen Song »Stadt mit Keks« um eine neue Strophe bereichert und wird von der KKS Big Band begleitet.
Im Vorfeld des Konzerts bieten wir eine Führung über den Jüdischen Friedhof mit Peter Schulze an.
Treffpunkt für die Führung ist um 16.15 Uhr vor dem Friedhof. Das Konzert findet ab 18.00 Uhr in der Trauerhalle statt.
Außerdem führen wir zu dem Anlass eine weitere Ausgabe unserer Aktion »Papierophon« durch. Dabei handelt es sich um einen kleinen Papierplattenspieler, der aus einem Bastelbogen zusammengebaut wird. Als Tonabnehmer dient eine einfache Stecknadel. Damit soll der Bezug Hannovers zur Musikproduktion und zur Schallplatte nachvollzogen werden. Die Aktion richtet sich an Kinder, Jugendliche und Junggebliebene ab ca. zehn Jahren und ist ebenfalls kostenfrei. Wir treffen uns um 16.00 Uhr in der Alten Grammophon Fabrik, Edwin-Oppler-Weg 5, 30167 Hannover.
Wir bitten um Anmeldung bis zum 13. Mai 2025 unter der Adresse NLD-Veranstaltungen@NLD.Niedersachsen.de. Die Platzzahl ist begrenzt! Bitte geben Sie auch an, wenn Sie an der Führung oder am Papierophon teilnehmen möchten.
Bitte beachten Sie, dass für die männlichen Teilnehmer das Tragen einer Kopfbedeckung erforderlich ist. Wir weisen Sie außerdem darauf hin, dass auf dem Gelände keine sanitären Anlagen vorhanden sind. In der Nähe gibt es aber einige Restaurants und Cafés.


Der Jüdische Friedhof An der Strangriede
Nachdem der alte jüdische Friedhof Hannovers an der Oberstraße nahezu vollständig belegt war, entschied sich die jüdische Gemeinde, einen neuen Friedhof einzurichten und erwarb hierfür im Oktober 1858 ein 11.000 qm großes Grundstück in der Feldmark der nördlichen Vorstadt, an der Strangriede. Erst nach langwierigen Verhandlungen über die Ablösung der Weiderechte und den Verlauf der Grundstücksgrenzen konnte am 1. Januar 1862 schließlich mit dem Bau der Friedhofsanlage begonnen werden, mit dessen Gestaltung wohl der jüdische Architekt Edwin Oppler betraut wurde, der auch der verantwortliche Architekt für die Trauerhalle war. 1864 folgte die feierliche Einweihung. Die Anlage ist ein ummauertes, durch Alleen in mehrere Felder gegliedertes Gräberfeld mit einem Vorbereich, in dem eine Trauerhalle, ein Leichenhaus und ein Wächterwohnhaus ihren Platz fanden. Am Anfang setzte man die Verstorbenen ausschließlich in Reihengräbern in der Reihenfolge ihres Todes bei. Lediglich für die Ehepartner konnte eine benachbarte Grabstelle reserviert werden. Seit 1865 wurden auch Erbbegräbnisse entlang der Friedhofsmauern gestattet. Mit Eröffnung des jüdischen Friedhofs in Hannover-Bothfeld 1924 fanden auf dem Friedhof „An der Strangriede“ nur noch Beisetzungen in den reservierten Grabstellen statt, so beispielsweise im Familiengrab Berliner.
Der jüdische Friedhof An der Strangriede und seine Geschichte ist hier ausführlich beschrieben.
Und im Denkmalatlas Niedersachsen finden Sie den Artikel HörMal! – Die UNESCO City of Music Hannover und ihre Denkmale zu den Musik-Denkmalen des Projekts.

Angelegt: 1858/1864, Trauerhalle 1863/64, Architekt: Edwin Oppler, Foto: C. Wehrstedt, NLD