Kloster Marienwerder
Die spätromanische, ehemals dreischiffige Basilika mit zwei Jochen, Querhaus mit Nebenapsiden und Chorjoch mit eingezogener halbrunder Apsis ist das älteste erhaltene Bauwerk der Stadt Hannover Es handelt sich um einen verputzten Bruchsteinbau mit Rundbogenöffnungen, im Inneren dominieren Kreuzgratgewölbe auf spitzen Gurtbögen und Viertelkreiskonsolen. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Kirche durchgreifend restauriert und dabei das nördliche Seitenschiff abgetragen, der heutige Westturm aufgesetzt, die Emporen eingebaut und die südliche Nebenapsis rekonstruiert.
Die ursprünglich ebenfalls romanische Klausur brannte im 17. Jahrhundert ab und wurde anschließend als zweigeschossiger Steinbau in barocker Ausgestaltung neu errichtet.
Das Kloster Marienwerder ist landesgeschichtlich von hoher baugeschichtlicher Bedeutung als Gründung des späten 12. Jahrhunderts. Als klassischerweise 1543 reformiertes und bis heute evangelisches Frauenkloster ist es zudem ein aussagekräftiges Beispiel für die Einführung der Reformation in Calenberg-Göttingen und langfristig für die Entstehung einer zentralen Klosterverwaltung. Die barocke Klosteranlage ist der erste Neubau der Calenberger Klöster und in seiner Baugestalt drücken sich die mit der allmählichen wirtschaftlichen Konsolidierung nach dem Dreißigjährigen Krieg immer reichlicher zur Verfügung stehenden Mittel der Klosterkasse aus.
Das Kloster Marienwerder und ihre Geschichte ist hier ausführlich beschrieben. Weitere Informationen über die Kirche finden Sie hier.
Und im Denkmalatlas Niedersachsen finden Sie den Artikel HörMal! – Die UNESCO City of Music Hannover und ihre Denkmale zu den Musik-Denkmalen des Projekts.

Bauzeit: um 1200 (Kirche), 1688-1721 (Neubau des Klosters, Architekt: Johann Caspar Neumann), Foto: C. Wehrstedt, NLD