Das NDR-Landesfunkhaus

Langgestreckter, dreigeschossiger Bau, unter gewelltem Flugdach. Im Grundriss gruppiert um zwei Innenhöfe, Gebäudeteile im straßenabgewandten Bereich teilweise niedriger. Fassaden verkleidet mit weißen Spaltwandplatten, gleichmäßige Durchfensterung, Eingangsbereich an der Westseite akzentuiert durch ein über alle drei Geschosse reichendes Fensterband und ein auskragendes Flugdach über dem Erdgeschoss. Erbaut als Verwaltungsgebäude des Norddeutschen Rundfunks mit (kleinem) Sendesaal am südlichen Gebäudeende. Der Kleine Sendesaal ist im Inneren mit vertikaler Holzverkleidung gestaltet. Nur wenige Jahre nach Fertigstellung nach Süden erweitert und dabei ergänzt durch den Großen Sendesaal. Dieser ist als kubischer Baukörper über longitudinalem Sechseckgrundriss mit nach Westen voll verglastem Erdgeschoss ausgebildet, davor befindet sich straßenseitig ein Windfang, dessen Dach vom ebenfalls verglasten Treppenaufgang aus als Balkon dient. Im Inneren ist das Gebäude symmetrisch gestaltet, auch der Große Sendesaal besitzt holzverkleidete Akustikwände.

Als nach dem Krieg der neu gegründete Nordwestdeutsche Rundfunk (NWDR) ab Februar 1948 von Hannover aus einen regelmäßigen Sendebetrieb aufnahm, begann man kurz nach der Gründung des Landes Niedersachsen 1949 mit dem Bau, der als höhengestaffelte Baugruppe im Konzept einer „Funkfabrik“ als herausragendes Denkmal der 1950er und 1960er Jahre gilt und zwar sowohl in orts-, bau- und kunstgeschichtlicher Hinsicht als auch im Hinblick auf die städtebauliche Wirkung am Maschsee und dem anliegenden Rudolf-von-Bennigsen-Ufer. Zudem kommt dem in zeit- und stiltypischer Formensprache errichteten Gebäude nach dem Entwurf überaus wichtiger Architekten der Nachkriegszeit eine kulturgeschichtliche Bedeutung zu.

Das NDR Funkhaus und seine Geschichte ist hier ausführlich beschrieben.

Und im Denkmalatlas Niedersachsen finden Sie den Artikel HörMal! – Die UNESCO City of Music Hannover und ihre Denkmale zu den Musik-Denkmalen des Projekts.

Bauzeit: 1949-51, Großer Sendesaal 1963, Architekten: Friedrich Wilhelm Kraemer, Gerd Lichtenhahn und Dieter Oesterlen, Foto: C. Wehrstedt, NLD