Die Villa Seligmann
Palaisartiger zweigeschossiger, in einem großen Garten freistehender und stark gegliederter Sandsteinquaderbau in neobarocken Formen mit hohem Mansarddach über dem auskragenden Kranzgesims und geschweiften Zwerchgiebeln, Lukarnen und Fledermausgauben. Die Fassaden sind plastisch gegliedert und mit Sandsteinschmuck verziert. Das Erdgeschoss besteht aus großen Repräsentationsräumen, von denen die Große Halle, die sich über zwei Ebenen erstreckt, den zentralen Platz einnimmt. Die aufwändige wandfeste Innenausstattung (Marmorentrée, hölzerne Wandverkleidungen, textile Wandbespannungen, Wand- und Deckengemälden usw.). aus der Erbauungszeit ist zum Großteil überkommen.
Die Villa Seligmann ist eines der wenigen gut erhaltenen Zeugnisse des jüdischen Bürgertums vor der Shoah und damit von großer Bedeutung für die Orts- und Sozialgeschichte Hannovers. Ende 2006 erwarb die Siegmund Seligmann Stiftung das Gebäude und machte es für die Öffentlichkeit zugänglich. Nach aufwändigen Restaurierungsarbeiten ist die Villa Seligmann seither ein Ort für die Aufführung, Vermittlung, Erforschung und Dokumentation jüdischer Musik, wozu auch seltene Synagogal-Orgeln, darunter die Sauer-Orgel aus Berlin und der aus der Budapester Dohány-Synagoge stammende Spieltisch der Rieger-Orgel, gehören.
Die Villa Seligmann und ihre Geschichte ist hier ausführlich beschrieben.
Und im Denkmalatlas Niedersachsen finden Sie den Artikel HörMal! – Die UNESCO City of Music Hannover und ihre Denkmale zu den Musik-Denkmalen des Projekts.

Bauzeit: 1903-06, Architekt: Hermann Schaedtler, Foto: © M. Zimmermann