3/7/2025

Konzert 20.00 Uhr
Führungen 18.30 Uhr

The Disorientalists

Yuriy Gurzhy (RotFront, Russendisko, Born in UA)
Daniel Kahn (Daniel Kahn and Te Painted Bird, Brothers Nazarof, Semer Ensemble)
Marina Frenk (Marina & Kapelsky, Real Baba Dunyah)

„Wer War Essad Bey?“ – Das Musical (Erstaufführung in Hannover)
Auf den Spuren der mysteriösen und legendären Figur dieses »Grenzgängers aus dem Kaukasus« rocken die Disorientalists durch die Abgründe eines bizarren Lebens.

Die Figur des Essad Bey wird von Legenden umhüllt wie vom Rauch einer orientalischen Opiumpfeife. Als Lew Abramowitsch Nussimbaum 1905 geboren und in Baku aufgewachsen, war Essad Bey (oder auch Kurban Said oder Mohammed Essad-Bey) ein aserbaidschanischer Patriot, erträumter Ölprinz, vor den Bolschewiken und den Nazis gefohener russischer Jude, muslimischer Konvertit, bekennender Mussolini-Fan und deutscher Erfolgsautor. (Quelle: Maxim Gorki Theater)

Das gilt auch für den Musiker Yuriy Gurzhy, gemeinhin bekannt als Gründer der „Russendisko“. In einem Züricher Antiquaritat ist ihm eine englische Ausgabe der Biografe „Der Orientalist“ in die Hände gefallen. Fortan hat die schillernde Figur Essad Beys die Phantasie des Musikers befügelt. In kurzer Zeit waren ein paar Songs komponiert und das Maxim Gorki-Teater in Berlin als Auführungsort für eine musikalische Nummernrevue ins Boots geholt. Als dann noch der Musiker Daniel Kahn als Kompanion gewonnen werden konnte, hate sich ein Dreamteam formiert.

Die Villa Seligmann

Palaisartiger zweigeschossiger, in einem großen Garten freistehender und stark gegliederter Sandsteinquaderbau in neobarocken Formen mit hohem Mansarddach über dem auskragenden Kranzgesims und geschweiften Zwerchgiebeln, Lukarnen und Fledermausgauben. Die Fassaden sind plastisch gegliedert und mit Sandsteinschmuck verziert. Das Erdgeschoss besteht aus großen Repräsentationsräumen, von denen die Große Halle, die sich über zwei Ebenen erstreckt, den zentralen Platz einnimmt. Die aufwändige wandfeste Innenausstattung (Marmorentrée, hölzerne Wandverkleidungen, textile Wandbespannungen, Wand- und Deckengemälde usw.). aus der Erbauungszeit ist zum Großteil überkommen.

Die Villa Seligmann ist eines der wenigen gut erhaltenen Zeugnisse des jüdischen Bürgertums vor der Shoah und damit von großer Bedeutung für die Orts- und Sozialgeschichte Hannovers. Ende 2006 erwarb die Siegmund Seligmann Stiftung das Gebäude und machte es für die Öffentlichkeit zugänglich. Nach aufwändigen Restaurierungsarbeiten ist die Villa Seligmann seither ein Ort für die Aufführung, Vermittlung, Erforschung und Dokumentation jüdischer Musik, wozu auch seltene Synagogal-Orgeln, darunter die Sauer-Orgel aus Berlin und der aus der Budapester Dohány-Synagoge stammende Spieltisch der Rieger-Orgel, gehören.

Die Villa Seligmann und ihre Geschichte ist hier ausführlich beschrieben.

Und im Denkmalatlas Niedersachsen finden Sie den Artikel HörMal! – Die UNESCO City of Music Hannover und ihre Denkmale zu den Musik-Denkmalen des Projekts.

Bauzeit: 1903-06, Architekt: Hermann Schaedtler, Foto: © M. Zimmermann